Schwangerschaftsdiabetes ist eine der häufigsten Komplikationen, die während der Schwangerschaft auftreten können. Dadurch, dass die typischen Symptome meist nur schwach ausgeprägt sind und durchaus mit „normalen“ Schwangerschaftsbeschwerden verwechselt werden können, ist es umso wichtiger, den Blutzuckerspiegel beim gesetzlichen Screening überprüfen zu lassen.
Wie Schwangerschaftsdiabetes entsteht, welche Risiken dadurch entstehen können und was man dagegen tun kann, liest du im folgenden Artikel.
Entstehung von Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes ist eine Glukosetoleranzstörung. Diese entsteht vermehrt in der zweiten Schwangerschaftshälfte, da der Körper vermehrt Hormone (Östrogene, Progesteron, Kortisol, Prolaktin uvm.) produziert, die für die optimale Entwicklung des Kindes wichtig sind. Deshalb wird der Blutzuckertest beim Gynäkologen meist zwischen der 24. und der 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt.
Durch die Produktion dieser Hormone wird die blutzuckersenkende Wirkung des Hormons Insulin herabgesetzt. Es entwickelt sich eine leichte Insulinresistenz.
In der Regel produziert euer Körper trotzdem noch genügend Insulin, um dem erhöhten Blutzuckerspiegel entgegenzuwirken. Reicht die körpereigene Insulinproduktion allerdings nicht mehr aus, um den Mehrbedarf zu decken, spricht man von einem Schwangerschaftsdiabetes. Von dieser Krankheit sind in Deutschland circa 5,38 % aller Schwangeren betroffen.
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Gefahren & Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes
Die Gefahr besteht unter anderem darin, dass diese Art der Stoffwechselerkrankung in der Regel symptomarm verläuft. Das heißt, sie ist nur relativ schwer erkennbar.
Die typischen Symptome sind Durst, Schwäche und Harndrang. Diese Art der Beschwerden treten aber auch so oft in der Schwangerschaft auf.
Erste Anzeichen könnten sein:
- Übermäßige Gewichts- und Größenzunahme des Babys, da die erhöhte Zuckermenge direkt auf das Baby übergeht und es somit überernährt wird.
- Häufige Harnwegsinfekte und Scheidenentzündungen, da der erhöhte Zucker im Urin gute Bedingungen für Pilze und Bakterien schafft.
- Eine gesteigerte Fruchtwassermenge
- Bluthochdruck
Vor allem aber ist Schwangerschaftsdiabetes gefährlich für das Baby.
Es wächst oft viel zu schnell und sein Stoffwechsel stellt sich schon vor der Geburt auf ein ständiges Überangebot an Kohlenhydraten ein. Durch das erhöhte Gewicht kann bei der Entbindung zu Komplikationen kommen.
Des Weiteren können sich Fehlbildungen am Herzen entwickeln, wenn die Krankheit schon früh in der Schwangerschaft auftritt und nicht behandelt wird. Auch kann es vorkommen, dass sich die Reifung der Lungenbläschen verzögert und das Kind eventuell beatmet werden muss.
Zusätzlich besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Kinder später übergewichtig werden und selbst Diabetes entwickeln.
Die größten Risikofaktoren sind -neben Genetik und Alter- eine ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung (Sport) und das daraus resultierende Übergewicht. Fettzellen setzen Botenstoffe frei, die eine Insulinresistenz der Körperzellen begünstigen. Das Gewebe spricht dann oft nur noch abgeschwächt auf das körpereigene Insulin an, was bedeutet, dass mehr Insulin benötigt wird, um Zucker in die Zellen aufnehmen zu können.
Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes
Tatsächlich kann man mit einer Ernährungsumstellung und körperlicher Aktivität sehr viel erreichen.
Das Wichtigste zuerst: Bitte unternehmt keine strengen, selbstverordneten Diäten. Diese könnten sich auf die Entwicklung und Versorgung eures Kindes negativ auswirken. Bitte handelt immer in Absprache mit eurem Arzt.
Zusammen könnt ihr eine Ernährungsumstellung besprechen, bei der es vor allem darum geht, ausgewogen und ballaststoffreich zu essen. Verzichtet vor allem auf Süßigkeiten, Fastfood und süße Getränke, um so den Blutzuckerspiegel auf ein gesundes Niveau zu bringen. Außerdem ist es sinnvoll, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu euch zu nehmen, da so Blutzuckerspitzen vermieden werden können.
Außerdem: Achtet auf tägliche Bewegung.
Durch Ernährung und Sport kann man vieles erreichen und meist die größten Gefahren für sich und sein Baby abwenden. Hier geht es zu den passenden Artikeln Ernährung– und Sport in der Schwangerschaft.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend sind, muss eine Behandlung mit Insulinspritzen in Betracht gezogen werden.
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