Der Schwangerschaftstest ist positiv? Herzlichen Glückwunsch! Eine wunderbare, spannende Zeit beginnt, denn eine Schwangerschaft ist ein Grund zur Freude und einmaliges Erlebnis, vor allem, wenn es die erste ist. Von allen Seiten wird gratuliert, ihr plant das Leben als kleine Familie, meldet euch für Kurse an und tätigt Anschaffungen. Ganz leise im Hinterkopf melden sich jedoch vielleicht auch leise Bedenken zu Wort. Was, wenn die Schwangerschaft in einer Fehlgeburt endet?
Die Sorge ist begründet, doch sollte sie nicht deinen Alltag bestimmen, denn du wirst sicherlich ein gesundes Neugeborenes zur Welt bringen. Trotzdem ist es nur legitim und vernünftig, dich über das Fehlgeburtsrisiko zu informieren, die Risikofaktoren hierfür auszuschalten und die Anzeichen richtig zu deuten.
Fehlgeburtsrisiko – gar nicht so selten
Das Risiko einer Fehlgeburt hängt immer auch von der Schwangerschaftswoche ab.
Es ist leider so, dass ca jede fünfte Schwangerschaft die ersten zwölf Wochen nicht überdauert. Dies bedeutet, dass ca jede fünfte Frau, diese Schwangerschaft im Lauf der ersten Wochen nach erfolgreicher Befruchtung der Eizelle wieder verlieren wird.
Das ist auch der Grund, warum viele Paare ihre Schwangerschaft erst nach ungefähr 12 Wochen bekannt geben. Dann ist die „heikle Zeit“ des ersten Schwangerschaftsdrittels vorbei und das Fehlgeburtsrisiko sinkt deutlich.
Wenn das ungeborene Kind zur Welt kommt, bevor es lebensfähig ist oder noch im Mutterleib abstirbt, spricht man von einer Fehlgeburt.
Dies passiert am häufigsten bis zur 12. Schwangerschaftswoche. Der medizinische Term ist dann Früh-Abort.
Jede weitere Schwangerschaftswoche, die komplikationslos verstreicht, minimiert das Fehlgeburtsrisiko. Schwangerschaften, die nach der 12. Woche ein Ende finden, werden als Spät-Aborte bezeichnet. Meist haben sie andere Ursachen als die Frühaborte.
Ab der 24. Schwangerschaftswoche kann das ungeborene Kind im Mutterleib mit ärztlicher Hilfe am Leben erhalten, geboren und im Anschluss adäquat versorgt werden.
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Was sind die Symptome einer Fehlgeburt?
Folgende Anzeichen sind typisch, sprechen aber nicht zwingend für einen drohenden Abgang:
• Blutungen: wenn sie regelstark oder stärker sind, unbedingt sofort abklären lassen.
Leichte bis mittelschwere Schmierblutungen treten häufig in der Frühschwangerschaft auf und sind meist harmlos.
Tatsächlich werden sehr frühe Abgänge, z. B. ab der fünften bis sechsten Schwangerschaftswoche oft mit einer Regelblutung verwechselt und die Schwangerschaft war im Vorfeld noch gar nicht bemerkt worden
• Leichtes bis mittleres Ziehen im Unterleib
• Krampfartige Unterbauchschmerzen
• Fieber oder Schüttelfrost, generelles Unwohlsein
• Trüber vaginaler Ausfluss
• Schmerzen im unteren Rückenbereich
Bei diesen Anzeichen muss in jedem Fall ein Besuch beim Gynäkologen/bei der Gynäkologin erfolgen.
Bei einer Ultraschalluntersuchung kann man dann erkennen, ob noch Herztöne vorhanden sind und die Schwangerschaft noch intakt ist. Ist das nicht der Fall, entscheidet man sich nach weiteren Untersuchungen, ob eine Ausschabung nötig ist oder nicht.
Letztere ist beim sogenannten verhaltenen Abort, also bei einem Absterben des Fötus ohne Blutungen, meist unerlässlich.
Warum passiert das mir?
Es gibt einiges, was dein Arzt/deine Ärztin beim Ausstellen des Mutterpasses mit dir bespricht.
Es gibt beispielsweise gewisse Ernährungs- und Verhaltensregeln, die zu beachten sind:
• Alimentäre Faktoren:
übermäßiger Kaffeekonsum (mehr als vier Tassen pro Tag) oder strenge Diäten, die nicht ärztlich abgesprochen wurden, sind zu vermeiden.
• Suchtfaktoren:
Alkohol und Nikotin sind in der Schwangerschaft komplett verboten.
• Hoher psychischer Stress.
• Sturz- oder Verletzungsgefahr (Arbeit oder Freizeitaktivität).
Grundsätzlich ist ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Schlaf, moderater Bewegung, gesunder Ernährung und dem Verzicht auf Rausch- und Genussmittel die beste Voraussetzung für eine komplikationslose Schwangerschaft.
Da der Bedarf an diversen Vitaminen und Mineralstoffen (Jod, Eisen, Folsäure) deutlich steigt und nicht immer durch die tägliche Nahrung gedeckt werden kann, müssen diese eventuell zusätzlich eingenommen werden.
Um einer Überdosierung vorzubeugen, sollte die Einnahme aber grundsätzlich ärztlich angeordnet und überwacht werden.
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Bewegung ist ebenfalls wichtig.
Empfehlenswerte Sportarten sind vor allem Schwimmen, leichte Gymnastik oder Wandern.
Sportarten mit hoher körperlicher Belastung, Sturz- oder Verletzungsrisiko (Ballsportarten, Kampfsport, Gewichtheben, Geräteturnen) sollten keinesfalls ausgeübt werden.
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Fehlgeburt: Wenn es doch so weit kommt
Tritt dennoch eine Fehlgeburt ein, sollte zunächst eine Erkrankung ausgeschlossen werden. Durch eine gezielte Behandlung derselben kann ein weiteres Risiko minimiert werden.
Der Verlust des ungeborenen Kindes gehört zu den traurigsten Erlebnissen, was werdenden Eltern widerfahren kann. Zu der seelischen Belastung beider Elternteile kommen oft noch körperliche Beschwerden der Mutter durch den Verlust, Ausschabung oder einer Operation.
Holt euch bei der Trauerbewältigung unbedingt professionelle Hilfe in Form von psychologischer Beratung, wenn ihr das Bedürfnis habt. Diese ist vor allem wichtig, wenn du planst, bald wieder schwanger zu werden.
Wann kann ich denn eine neue Schwangerschaft planen?
Du solltest so lange mit einer erneuten Schwangerschaft abwarten, bis du dir selber sicher bist, dass „die Zeit reif“ ist. Die Zeitspanne, um ein traumatisches Ereignis zu verarbeiten kann unterschiedlich lang sein. Nimm dir genug Zeit.
Der einen hilft es, sich im Job oder mit anderen Aktivitäten abzulenken, andere müssen sich erst einmal krank schreiben lassen und brauchen eine längere Ruhephase. Hilfe und Austausch findest du auch in diversen Internetforen. Vielleicht hast du auch eine Selbsthilfegruppe vor Ort? Oft können Betroffene dir viel Mut machen, Tipps geben und Trost spenden. Vielleicht lernst du dort sogar neue FreundInnen kennen.
Bestehen keine medizinischen Bedenken, kannst du aber bereits in einem der folgenden Zyklen wieder schwanger werden. Es gibt sogar Studien, in denen die erhöhte Empfängnisbereitschaft in den Monaten nach der Fehlgeburt belegt wird.
Wenn du psychisch stabil bist, könntest du also nach wenigen Wochen wieder schwanger sein. Und auch wenn das Fehlgeburtsrisiko nach einem bereits erfolgen Abort etwas erhöht ist, bringen zahlreiche Frauen ein gesundes Neugeborenes zur Welt.