Kaiserschnitt: Alle wichtigen Infos und Tipps – Vorteile, Nachteile, Risiken

Kaiserschnitt: Vorteile, Nachteile, Risiken & Ablauf
In diesem Artikel erfährst Du folgendes

Kaiserschnitt – Wunder der Geburtsmedizin und Retter in der Not

 

Statistisch gesehen wird heutzutage fast jedes dritte Kind per Kaiserschnitt entbunden.

 

Wurde noch vor wenigen Jahrzehnten eine Schnittentbindung nur in medizinisch notwendigen Fällen vorgenommen, darf sich mittlerweile jede Frau diese Art der Entbindung wünschen.

 

Bei der sogenannten Sectio caesarea wird das Kind nicht vaginal entbunden, sondern auf operativem Wege über einen Bauchschnitt aus der Gebärmutter geholt.

 

Die Sectio findet dabei unter örtlicher Betäubung (Periduralanästhesie – PDA, Spinalanästhesie) oder Vollnarkose statt. Der Schnitt wird knapp über der Schamhaargrenze, quer am Unterbauch gesetzt und ist circa 10 bis 15 Zentimeter lang.

 

Welche Arten von Kaiserschnittentbindungen es gibt, welche möglichen Risiken auftreten können, wie lange der Krankenhausaufenthalt bei einem Kaiserschnitt dauert, welche Vor- und Nachteile es gibt und wie die Kaiserschnittnarbe am schönsten verheilt, das liest du in diesem Artikel.

Welche Arten von Kaiserschnittentbindung gibt es?

 

Generell wird zwischen einer primären und sekundären Kaiserschnittentbindung, sowie dem Wunschkaiserschnitt unterschieden. 

 

 

Primäre Kaiserschnittentbindung

 

Bei einer primären Schnittentbindung wird das Kind operativ entbunden, wenn die eigentliche Geburt noch nicht begonnen hat. Hier tritt also weder ein Blasensprung, noch Wehentätigkeit ein.

 

Gründe sind meist eine inkorrekte Lage des Babys, was eine natürliche Geburt unmöglich macht. Bei primären Schnittentbindungen handelt es sich in der Regel um geplante Eingriffe. 

 

 

Sekundäre Kaiserschnittentbindung

 

Im Gegensatz zu einer primären Schnittentbindung findet die sekundäre Sectio nach Geburtsbeginn statt. Hier kam es bereits zu Wehentätigkeit und/oder einem Blasensprung.

 

Gründe für diese Art der Entbindung sind Geburtskomplikationen, zum Beispiel ein Geburtsstillstand, vorzeitige Plazentalösung oder Herztonveränderungen beim Kind.

 

Da eine sekundäre Sectio also aus der Not heraus durchgeführt wird, ist die Bezeichnung Notkaiserschnitt geläufig. Der Eingriff erfolgt kurzfristig und nicht geplant.

 

 

Wunschkaiserschnitt

 

Diese Art operativer Entbindung erfolgt ohne medizinische Begründung, auf persönlichen Wunsch der werdenden Mutter statt.

Mögliche Risiken einer Kaiserschnittentbindung

 

Im Gegensatz zu früher sind moderne Kaiserschnitte mit vergleichsweise geringen Risiken verbunden. Dennoch kann es, wie bei jedem operativen Eingriff, auch bei einer Sectio zu Komplikationen kommen.

 

Dies können zum Beispiel ein hoher Blutverlust, Verletzungen angrenzender Organe, Schnittverletzungen beim Kind, Narbenbruch, Thrombosen oder Infektionen sein.

 

 

Spätfolgen einer Sectio

 

Bekannte Spätfolgen eines Kaiserschnittes sind nach heutigem Stand vor allem Infektionen an der Narbe. Hinzu kommt die Gefahr von Gebärmutterrissen bei nachfolgenden Schwangerschaften.

 

Aus diesem Grund sollte mit einer erneuten Schwangerschaft auch mindestens ein Jahr nach der operativen Entbindung gewartet werden.

 

Um eine gute Wundheilung zu gewährleisten, öffnet der Arzt die Gewebeschichten möglichst wenig durch Schnitte, sondern mehr durch Dehnen und Reißen. Diese stumpfen Öffnungsverfahren ermöglichen, dass Wundränder später schneller wieder zusammenwachsen.

 

Neben den bekannten Spätfolgen gibt es auch ein erhöhtes Risiko von Fehl- oder Totgeburten bei nachfolgenden Schwangerschaften, sowie Plazenta-Komplikationen.

 

 

Ist eine vaginale Entbindung bei nachfolgenden Schwangerschaften möglich?

 

Statistisch gesehen ist die Kaiserschnittrate bei einer nachfolgenden Geburt zwar höher, dennoch steht einer vaginalen Entbindung grundlegend nichts im Wege. Hier sollten werdende Mutter und behandelnder Arzt die genauen Vor- und Nachteile abwägen und die Entscheidung anhand des Schwangerschaftsverlaufs treffen. 

 

 

Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt bei einem Kaiserschnitt?

 

Eine Schnittentbindung dauert zwischen 15 und 60 Minuten. Die genaue Dauer hängt natürlich von möglichen Komplikationen und von der Anzahl der zu entbindenden Kinder ab (Mehrlingsschwangerschaft).

 

Nachfolgend wird ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt empfohlen, damit sich die Mutter ausreichend erholen und die Wundheilung der Kaiserschnittnarbe kontrolliert werden kann. Viele Frauen verlassen daher erst vier bis sechs Tage nach der Entbindung das Krankenhaus.

 

Geplante Schnittentbindungen sind in der Regel weniger belastend für den Körper, als sogenannte Notkaiserschnitte. Letzterem gehen meist viele Stunden Wehen und andere, vor allem psychische Strapazen der Geburt voraus, die eine zusätzliche Belastung für den mütterlichen Körper bedeuten. Entsprechend länger sollte auch die Erholungsphase nach der Geburt sein und der Klinikaufenthalt nicht zu zeitig beendet werden.

 

Kam es während der Sectio zu Komplikationen bei der Mutter und/oder dem Kind, wird der Klinikaufenthalt natürlich für die Zeit der Genesung verlängert.

Vor- und Nachteile einer Kaiserschnittentbindung

 

Während die Zahl der Kaiserschnittgeburten in den letzten Jahren stark gestiegen ist, sollten werdende Mütter stets die Vor- und Nachteile dieser Entbindungsmöglichkeit betrachten.

 

Generell sollte eine Sectio nur dann durchgeführt werden, wenn sie medizinisch notwendig ist. Dennoch darf selbstverständlich jede Frau selbst entscheiden, welche Art der Entbindung für sie die beste ist.

 

 

Vorteile Schnittentbindung

 

Die Kaiserschnitt-Option hat natürlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber der natürlichen Entbindung: kommt es zu schweren Geburtskomplikationen oder ist eine vaginale Entbindung von vornherein nicht möglich, kann Gefahr für Gesundheit und Leben von Mutter und Kind mithilfe einer Sectio rechtzeitig abgewendet werden.

 

Zudem kann eine geplante Kaiserschnittentbindung möglichen Komplikationen im letzten Drittel der Schwangerschaft oder während der Geburt vorbeugen. 

 

 

Medizinische Gründe für eine geplante Sectio:

 

  • Falsche Lage des ungeborenen Kindes
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Geburtsgewicht über 4500 Gramm
  • Erkrankungen, die eine natürliche Geburt unmöglich machen
  • Vorangegangene Kaiserschnittentbindung

 

Medizinische Gründe für einen Notkaiserschnitt:

 

  • Pathologische CTG-Veränderungen
  • Schlechte Blutwerte
  • Vorzeitige Plazentalösung
  • Geburtsstillstand
  • Krampfanfälle oder Erschöpfung der Mutter

 

 

Nachteile einer Kaiserschnittentbindung

 

Zunächst ist eine Kaiserschnittentbindung ein großer operativer Eingriff und damit auch mit entsprechenden Risiken verbunden. Zudem ist ein längerer Krankenhausaufenthalt nötig, als nach einer Spontangeburt.

 

Hinzu kommen Schmerzen nach der Sectio, Bewegungseinschränkungen und Versorgungsschwierigkeiten des Babys. Neben Wundheilungsstörungen und Infektionen wird auch das Risiko für Komplikationen bei nachfolgenden Schwangerschaften und Geburten erhöht.

 

Viele Kaiserschnittentbindungen, vor allem sogenannte Notkaiserschnitte, hinterlassen ein Trauma bei der Mutter. Zudem verheilen manche Kaiserschnittnarben nur schlecht und Betroffene verspüren auch Monate danach noch Missempfindungen und Taubheit rund um den Narbenbereich. 

 

Auch für das Kind kann eine Kaiserschnittentbindung verschiedene Nachteile haben. Neben verzögertem Bindungsaufbau sind auch Schnittverletzungen möglich.

 

Studien belegen zudem ein erhöhtes Risiko für Allergien, Asthma und Übergewicht, bei Kindern, die per Schnittentbindung zur Welt kamen. Dies ist auf die fehlende Bakterienbesiedlung der Haut zurückzuführen.

Kaiserschnittnarbe: so verheilt sie schön und unauffällig

 

Eine Kaiserschnittnarbe bleibt ein Leben lang und ist voller Erinnerungen an die Geburt des eigenen Kindes. Während manche Frau sie mit Stolz trägt, haben andere mit traumatischen Erinnerungen zu kämpfen. Zum Glück verheilen fast alle Kaiserschnittnarben innerhalb eines halben Jahres komplikationslos.

 

Damit sie schön und unauffällig verheilt, kommt es aber auf die richtige Pflege an!

 

In den ersten Wochen ist die frische Narbe noch gerötet und etwas wulstig. Um Entzündungen zu vermeiden, sollte sie regelmäßig von einer Hebamme kontrolliert werden. In dieser Zeit ist Baden verboten und nach dem Duschen sollte die Narbe nur leicht trocken getupft werden. Lockere Kleidung, die nicht drückt oder reibt, ist ebenfalls von Vorteil. 

 

Nach dem Ziehen oder Auflösen der Fäden kann mit der Pflege begonnen werden. Hierfür eignen sich neutrale Cremes oder spezielle Narbensalben, kombiniert mit einer leichten Massage, zur Förderung der Durchblutung und Aktivierung der Selbstheilungskräfte.

 

Ebenfalls beliebt sind pflanzliche Öle, wie Mandelöl, Ringelblumenöl oder Lavendelöl. Diese beruhigen zusätzlich die Haut und fördern mit ihren besonderen Wirkstoffen die Heilung. Die Pflegeroutine sollte täglich, bis zur vollständigen Abheilung durchgeführt werden.

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Über den Autor

Peter König

Peter König

Peter "Piet" König ist führender Experte für Gesundheit und Fitness in der Schwangerschaft.
Er ist zertifizierter medizinischer Fitnesstrainer, ausgebildeter Personal Trainer und staatlich geprüfter Fitnesstrainer mit A-Lizenz.
Der studierte Bewegungs- und Sportwissenschaftler ist mit Herzblut Papa. Als Gründer von pregfit hat er sich der Mission verschrieben, dass Frauen gesund, fit und gut gelaunt ihre Schwangerschaft erleben können.