Die fruchtbaren Tage – eine clevere Einrichtung der Evolution

die fruchtbaren Tage - eine clevere Einrichtung der Evolution
In diesem Artikel erfährst Du folgendes

Fruchtbare Tage

 

Während der fruchtbaren Tage kann eine Frau schwanger werden. Das ist die prägnanteste aller Antworten. Aber wann genau sind sie, die fruchtbaren Tage? Wo liegen sie im monatlichen Zyklus und wie lange dauern sie? Wie zuverlässig ist ihre Bestimmung im Hinblick auf die Verwirklichung eines Kinderwunsches oder – im Gegenteil – als quasi natürliche Verhütung? Die Sache mit den fruchtbaren Tagen ist einfach, aber das macht es nicht leicht.

 

 

Eigentlich wissen wir alles aus dem Biologieunterricht. Oder vielleicht aus einem längst vergangenen, wortkargen Aufklärungsgespräch mit Mama und Papa. Irgendwann zwischen der vierten Klasse, der Pubertät und der Geschlechtsreife ist das alles ein Thema.

 

Die fruchtbaren Tage, die Bienen und die Blüten. Dennoch ist das Thema fruchtbare Tage oft bis ins Erwachsenenalter von Fragen begleitet und für manche Jüngere mit Unsicherheiten behaftet. Dabei sind die fruchtbaren Tage im Grunde ganz einfach. Und dann doch wieder nicht.

 

Zunächst die nackten Fakten.

 

Die sogenannten fruchtbaren Tage sind eine regelmäßig wiederkehrende Phase innerhalb des weiblichen Zyklus. Die fruchtbaren Tage beeinflussen den weiblichen Körper und sind Teil der weiblichen Biologie. Sie sind der Zeitraum, in dem eine Schwangerschaft durch die Befruchtung und Einnistung einer Eizelle überhaupt möglich ist. Eine biologisch gesunde Frau kann von der Geschlechtsreife bis zu den so genannten Wechseljahren jeden Monat an diesen fruchtbaren Tagen schwanger werden und ein Kind zeugen.

 

Die „Ankunft“ der fruchtbaren Tage wird durch die erste Menstruation (Periode oder Monatsblutung) der geschlechtsreifen jungen Frau angekündigt. An den fruchtbaren Tagen ist die Befruchtung einer Eizelle in der Gebärmutter von nun an theoretisch wie auch praktisch möglich. Während die Menstruation selbst sowie der gesamte Zyklus bei jeder Frau anders verlaufen kann, sind die fruchtbaren Tage immer ein etwa gleich langer Zeitraum, der etwa sechs bis sieben Tage, also etwa eine Woche, dauert. Dennoch lässt sich dieser „sichere“ Zeitraum letztlich nur ungefähr bestimmen. Wir wollen zeigen, warum.

Zyklus, Eisprung, Monatsblutung

 

Frauen und Männer beschäftigen sich aus zwei Gründen mit den fruchtbaren Tagen bzw. gehen das Thema aus zwei möglichen Richtungen an: Entweder wollen sie diese Phase gezielt nutzen, um erfolgreich schwanger zu werden und ein Kind zu zeugen. Oder sie wollen im Gegenteil während der fruchtbaren Tage keinen Geschlechtsverkehr haben, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden.

 

Deshalb ist es wichtig, ein wenig zu wissen: Was hat es mit den fruchtbaren Tagen auf sich? Von wann bis wann genau kann eine Befruchtung gelingen oder quasi natürlich vermieden werden?

 

Um die fruchtbaren Tage möglichst genau zu bestimmen, sind ein paar Begriffe und Details wichtig. Einige der relevanten Daten variieren von Frau zu Frau. Eines ist jedoch für alle gleich: Die fruchtbaren Tage stehen im Zusammenhang mit der Dauer des Menstruationszyklus und dem Eisprung.

 

Der Eisprung findet immer etwa 14 Tage nach der letzten Regelblutung statt. In diesen zwei Wochen vor dem „Sprung“ reift in den Eierstöcken eine neue Eizelle heran, die dann über einen der beiden Eileiter in die Gebärmutter wandert. Während dieser Zeit bildet die Gebärmutter selbst eine Schleimhaut, um eine befruchtete Eizelle aufzunehmen und es ihr sozusagen „bequem“ zu machen. Kommt es nicht zu einer Befruchtung durch männliche Spermien, wird die Eizelle mit dieser Gebärmutterschleimhaut nach etwa zehn weiteren Tagen während der nächsten Regelblutung abgestoßen. Es folgt ein neuer Zyklus. Und alles beginnt wieder von vorne.

 

Die neue, freigesetzte Eizelle wandert zunächst wieder über den Eileiter, wo sie auf die Befruchtung „wartet“, in die Gebärmutter. In dieser Zeit, etwa 14 Tage vor Beginn der nächsten Regelblutung, können eindringende Spermien den Eileiter erreichen. Dies sind dann die fruchtbaren Tage einer Frau. Aus rein biologischer Sicht ist eine Befruchtung also nur am Tag des Eisprungs selbst sowie einige Tage davor und danach möglich. Zu diesem Zeitpunkt ist die Fruchtbarkeit am höchsten, und die Spermien des Partners haben allein in dieser Zeit eine reelle Chance, die neue Eizelle zu erreichen und mit ihr zu verschmelzen. Immer vorausgesetzt, die Spermien sind stark, schnell und gesund genug dafür. Nistet sich die befruchtete Eizelle dauerhaft und fest im Gebärmutterschleimhaus ein, wächst ein neues Kind in der Gebärmutter heran.

 

Wenn du aufmerksam gelesen hast, wirst du schnell feststellen, dass es trotz der Fakten schon wieder schwammig wird: „Ungefähr nach 14 Tagen“, „einige Tage vor und nach dem Eisprung“ sind als fruchtbare Tage relevant. Was bedeutet das genau? Wie viele Tage vor und nach dem Eisprung sind wenige? Um es vorweg zu nehmen: Es sind insgesamt sechs bis sieben. Besser ist es, von etwa einer Woche auszugehen. Warum die fruchtbaren Tage so lang sind und warum sie sich per Stoppuhr mit Start und Stopp noch nicht wirklich genau bestimmen lassen, zeigen wir im Folgenden.

Ein Kalender hilft

 

Um der Sache etwas näher zu kommen und die fruchtbaren Tage möglichst individuell zu bestimmen, können Frauen (und natürlich auch ihre Partner) einen „Eisprung-“ oder „Zykluskalender“ führen.

 

Auch männliche Partner können helfen, immer auf dem Laufenden zu sein. In einem solchen Kalender wird festgehalten, wann der Eisprung stattfindet und wann die fruchtbaren Tage innerhalb des gesamten Monatszyklus liegen.

 

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode und endet mit dem letzten Tag vor der nächsten Regelblutung. Darüber hinaus ist die Zykluslänge einer Frau, d. h. die Gesamtzahl der Tage zwischen dem ersten Tag der Menstruation und dem ersten Tag der darauf folgenden Periode, für die Bestimmung der fruchtbaren Tage entscheidend.

 

Die Länge des Zyklus ist von Frau zu Frau unterschiedlich und kann zwischen 26 und 32 Tagen liegen. Im Durchschnitt beträgt sie 28 Tage. Die Zykluslänge hängt auch von der Dauer der Menstruation ab. Auch hier dient der letzte Tag der weiblichen Menstruation als Fixpunkt für die Bestimmung des ungefähren Zeitpunkts des Eisprungs. All dies ist also wichtig für die Bestimmung der fruchtbaren Tage. So haben manche Frauen ihre „Periode“ drei Tage lang, andere fünf Tage lang. Auch die Intensität der Menstruation ist unterschiedlich, ebenso wie die körperlichen Umstände, die sie begleiten.

 

Für die Berechnung und Bestimmung der fruchtbaren Tage sind jedoch weder die Anzahl der Tage noch Begleitsymptome wie Kopf-, Unterleibsschmerzen und andere entscheidend. Entscheidend ist der letzte Tag der Menstruation. Dieser ist ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt für die ungefähre Bestimmung der fruchtbaren Tage.

 

Ein kleines Beispiel:

Eva hatte am 1. März den ersten Tag ihrer letzten Periode. Diese dauert bei ihr drei Tage, d. h. bis einschließlich 3. März. Eva hat ihre gesamte Zykluslänge gemessen, d. h. die gesamte Zeit bis zum nächsten ersten Tag ihrer Menstruation. Diese beträgt 30 Tage, endet also diesmal am 30. März. Eva kann also am 31. März mit ihrer neuen Regelblutung rechnen.

 

Eisprung:

Wie alle körperlich gesunden Frauen kann Eva normalerweise 14 Tage nach dem letzten Tag ihrer Periode mit dem Eisprung rechnen. In ihrem Fall ist das um den 17. März. Wie bereits erwähnt, liegen die fruchtbaren Tage einige Tage vor und einige Tage nach dem Eisprung – in Evas Fall zwischen dem 14. und 20. März. Das ist ziemlich genau eine Woche.

 

Ungewissheit:

Trotz dieser allgemeingültigen Fakten gibt es immer wieder Unsicherheitsfaktoren. Trotz unserer Vorliebe für genaue Daten und unserer Gewohnheit, unser ganzes Leben zu timen, ist es nicht möglich, den genauen Zeitpunkt des Eisprungs und damit den genauen Beginn und das Ende der fruchtbaren Tage zu bestimmen. In der Natur gibt es keine Daten. Eine Eizelle kümmert sich nicht darum, dass wir einen neuen Tag von 0.00 Uhr an zählen!

Keine Garantie für eine Schwangerschaft!

 

Wenn ein Paar die fruchtbaren Tage der Frau ungefähr kennt und weiß, wo sie sich im Zyklus befinden, weiß es auch um die hohe Wahrscheinlichkeit oder zumindest die beste Möglichkeit einer Schwangerschaft.

 

Allerdings ist Sex innerhalb dieser fruchtbaren Tage keineswegs eine Garantie für eine erfolgreiche Schwangerschaft! „Wir haben doch alles richtig gemacht und hatten auch hauptsächlich an den fruchtbaren Tagen Sex. Warum kann ich nicht schwanger werden?!“ – So manche Frau mag hilflos argumentieren und so mancher Mann mag sich fragen, woran das liegt, wo doch eigens dafür ein Kalender erstellt wurde und auch bei den anderen biologischen Parametern alles stimmt.

 

Aber so wie es möglich ist, außerhalb der fruchtbaren Tage schwanger zu werden, gibt es auch innerhalb dieser sechs oder sieben Tage keine Erfolgsgarantie.

 

Die fruchtbaren Tage definieren lediglich den biologischen Zeitrahmen, den die Natur über Jahrmillionen für die Weiterentwicklung unserer Spezies eingerichtet hat. Mit anderen Worten: Es kann in diesen sechs oder sieben fruchtbaren Tagen passieren – aber es muss nicht. Nicht nur die fruchtbaren Tage, eine gesunde Gebärmutter, ein regelmäßiger Zyklus, intakte und fitte Spermien und ein unbedingter Wille können den Kinderwunsch begleiten und fördern.

 (Un)fruchtbare Tage bedeuten keine sichere Verhütung!

 

Wenn ein Paar hingegen seinen Eisprungkalender nutzen möchte, um nicht einfach schwanger zu werden, kann es die fruchtbaren Tage als Zeitraum betrachten, in dem es sich beim Sex zurückhält.

 

Die Idee dahinter: Die männlichen Spermien können eine Eizelle außerhalb der fruchtbaren Tage nicht befruchten, die es gar nicht gibt. Doch diese „natürliche Methode“ ist keineswegs sicher! Denn wann genau die Eizelle wo ist oder wie lange genau Spermien im Scheidenklima unbeschadet überleben, sind echte Unsicherheitsfaktoren!

 

Man darf also darüber spekulieren, wie viele Kinder das Licht der Welt erblickten, obwohl die fruchtbaren Tage in Bezug auf sexuelle Begegnungen, vor allem in früheren Zeiten, gemieden wurden.

 

Besonders perfide ist aber, dass die Natur über die Auswirkung der Evolution die Weibchen der Primaten (und zu denen zählen wir Menschen ungeachtet aller kulturellen Errungenschaften nun mal!) besonders an den fruchtbaren Tagen sexuell „auflädt“ und lüstern macht. Weltweite Studien und Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Frau kurz vor, während und kurz nach dem Eisprung – also an ihren fruchtbaren Tagen – sexuell offener, williger und lustvoller ist! – Die Frau ist sexuell offener, williger und empfänglicher für Abenteuer und reagiert auch anders auf potenzielle Sexualpartner. Was dahinter steckt, ist so klar wie unromantisch: Es geht in der biologischen Evolution um den Genpool und die Leistungsfähigkeit bei der Artsicherung. Die eher kurze Zeitspanne der fruchtbaren Tage soll und wird genutzt, um fitten Nachwuchs zu produzieren.

 

Unabhängig von diesem Ausflug in die Evolutionsbiologie sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bestimmung der fruchtbaren Tage kein zuverlässiges Verhütungsinstrument ist! Wenn du also auf keinen Fall schwanger werden und kein Kind zeugen willst, solltest du auch außerhalb der fruchtbaren Tage auf die üblichen Verhütungsmaßnahmen zurückgreifen!

Zusammengefasst: Die fruchtbaren Tage – viel von Ungefähr

 

Die fruchtbaren Tage dauern etwa eine Woche. Sie beginnen etwa drei bis vier Tage vor dem Eisprung und enden etwa drei bis vier Tage nach dem Eisprung. Der Eisprung findet etwa 14 Tage nach der letzten Regelblutung statt. Das Führen eines „Eisprungkalenders“ hilft bei der Bestimmung der fruchtbaren Tage. Die Frau und ihr Partner sollten die Länge des Menstruationszyklus messen. Innerhalb dieser Tage kann eine Frau schwanger werden, sie muss es aber nicht. Auch außerhalb der fruchtbaren Tage ist eine Schwangerschaft durchaus möglich.

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Über den Autor

Peter König

Peter König

Peter "Piet" König ist führender Experte für Gesundheit und Fitness in der Schwangerschaft.
Er ist zertifizierter medizinischer Fitnesstrainer, ausgebildeter Personal Trainer und staatlich geprüfter Fitnesstrainer mit A-Lizenz.
Der studierte Bewegungs- und Sportwissenschaftler ist mit Herzblut Papa. Als Gründer von pregfit hat er sich der Mission verschrieben, dass Frauen gesund, fit und gut gelaunt ihre Schwangerschaft erleben können.